blenden

blenden
blenden:
Das westgerm. Verb mhd. blenden, ahd. blenten, mniederl. blenden, aengl. blendan ist das Bewirkungswort zu dem unter blind behandelten Adjektiv und bedeutet demnach eigentlich »blind machen«. Es bezeichnete ursprünglich die alte Strafe des Augenausstechens, heute meist das vorübergehende Blindmachen durch übermäßige Lichteinwirkung; übertragen wird es im Sinne von »beeindrucken; für sich einnehmen« verwendet, vgl. dazu blendend »herrlich, ausgezeichnet« und »Blender« (s. d.). – Abl.: Blende (16. Jh., in der Bed. »trügerisch glänzendes Mineral ohne Erzgehalt«, dann »Vorrichtung zum Abblenden einer Lampe oder einer optischen Linse; Nische, Attrappe«), dazu die bergmännischen Zusammensetzungen »Horn-, Pech-, Zinkblende« u. a.; Blender »jemand, der andere zu beeindrucken, für sich einzunehmen (und über seine negativen Eigenschaften hinwegzutäuschen) versucht« (19. Jh., zuerst von Rennpferden mit trügerischen äußeren Vorzügen). Zus.: abblenden »mit einer Blende bedecken« (Ende 19. Jh.); verblenden »Geist oder Sinne trüben«, auch »‹Mauerwerk› verkleiden« (mhd. verblenden).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • blenden — blenden …   Deutsch Wörterbuch

  • Blenden — Blênden, verb. reg. act. blind machen. 1) Eigentlich. Jemanden blenden, ihm die Augen ausstechen. Einen Vogel blenden, ihn mit einem glühenden Drahte des Gesichtes berauben. 2) In weiterer Bedeutung, auf kurze Zeit blind machen, den freyen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • blenden — Vsw std. (9. Jh.), mhd. blenden, ahd. blenten, mndd. blenden, blinden Stammwort. Aus wg. * blandija Vsw. blenden , auch in ae. blendan, afr. blenda, blinda, Faktitivum zu blind mit auffälligem Ablaut. Vielleicht liegt deshalb eher (wie lit.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • blenden — V. (Mittelstufe) jmds. Sehvermögen durch übermäßige Lichtstrahlen mindern Beispiel: Die aufgehende Sonne blendete den Autofahrer. blenden V. (Aufbaustufe) jmdn. sehr stark beeindrucken, jmdn. bezaubern Synonyme: bestricken, verzaubern, berücken… …   Extremes Deutsch

  • Blenden — der Signallaternen (diaphragm; écran, transparent; schermo) dienen dazu, ein farbiges Signallicht hervorzubringen oder das Licht der Signallaternen ganz oder teilweise verschwinden zu lassen. Wo die Scheiben der Signallaternen nicht schon selbst… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • blendēn — *blendēn, *blendæ̅n germ.?, schwach. Verb: nhd. blind werden; ne. become blind; Rekontruktionsbasis: ahd.; Hinweis: s. *blenda ; Etymologie: s. ing. *bʰlendʰ , Adjektiv, Verb …   Germanisches Wörterbuch

  • Blenden [1] — Blenden, 1) der Augen od. der Sehkraft berauben; bei Menschen als Strafe (s.u. Strafe), od. als Mittel mißliebige od. gefährlich scheinende Menschen unschädlich machen, indem man sie durch Verletzung des Auges mit glühendem Draht der Sehkraft… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Blenden [2] — Blenden (Min.), bilden bei Mohs die 12. Ordn. 2. Kl. der Mineralien; ihr Strich ist grün, braun, roth, ungefärbt, die Härte die des Chlorits bis des Apatits, die Schwere 3,9–8,2; einige sind metallisch (dunkelfarbig), andere nicht metallisch… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Blenden [1] — Blenden (Cinnabarite), Schwefelmetalle mit Glasglanz oder halbmetallischem (Diamant ) Glanz, mehr oder weniger durchscheinend, von bunten, selten schwarzer Farbe und im allgemeinen weicher als Flußspat, z. B. Zink , Mangan , Antimonblende,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Blenden [2] — Blenden, das Zerstören des Augenlichts, war im Altertum eine Strafe, die bei verschiedenen Völkern gegen besondere Verbrecher, wie Tempelräuber, Ehebrecher, Falschmünzer u. dgl., angewendet wurde. Im frühern Mittelalter wurde sie bei den… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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